Einige Energieversorger zögern noch, weil sie die Folgen der Sektorkonvergenz für ihre Branche zwar grundsätzlich sehen – jedoch noch nicht erkennen, wie fundamental der Bruch sein wird, der in den kommenden fünf bis zehn Jahren ansteht.
Die große Mehrzahl der Energieversorger hat erkannt, dass neue Geschäftsfelder nur in neuen Ökosystemen entstehen können. Allerdings zögern einige Energieversorger noch, weil sie die Folgen der Sektorkonvergenz für ihre Branche zwar grundsätzlich sehen – jedoch noch nicht erkennen, wie fundamental der Bruch sein wird, der in den kommenden fünf bis zehn Jahren ansteht. Dabei stoßen andere Sektoren bereits in die Rolle der neuen Plattformbetreiber vor.
So nutzt die Automobilwirtschaft das Elektroauto als Plattform und Energiespeicher; die Wohnungswirtschaft wiederum weitet ihr Geschäftsfeld auf das Gebäudemanagement aus und dringt damit in Bereiche vor, die auch an den Vorgarten von Stadtwerken und anderen Versorgen grenzen. Dabei bringen die Energieversorger selbst die besten Voraussetzungen dafür mit, zum Plattformbetreiber zu werden. Schließlich verfügen sie über jahrzehntelange Erfahrung mit komplexen, regulatorischen Fragen und ein tief verwurzeltes Kundenvertrauen im lokalen Umfeld.
Klassische Stadtwerke haben zudem die Möglichkeit, ihre Kräfte über Plattformen zu entwickeln, da sie aufgrund regionaler Fokussierung oftmals nicht im direkten Wettbewerb stehen. Damit ist die Entwicklung hin zu plattformbasierten Geschäftsmodellen für Energieversorger eine relevante und äußerst attraktive strategische Option für die Zukunft.
Co-Autor: Johannes Hack (etventure)
Fazit
In vielen Branchen existieren bereits Plattformen, die Konsumenten und Produzenten zusammenbringen und Mehrwert erzeugen. Im Zuge der Sektorkonvergenz entstehen etliche neue Geschäftsmodelle – für Energieversorger werden plattformbasierte Geschäftsmodelle daher zu einer relevanten und attraktiven strategischen Option.